Willkommen auf der Homepage Friedensiniative "STASSFURTER WEG" |
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Konzentrationslager Außenlager Staßfurt 1 Neustaßfurt
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Mit der Broschüre "Gedenkorte
für
die Opfer
des Nationalsozialismus in Sachsen Anhalt " liegt
eine
eine
umfassende Dokumentation
über die
Verbrechen
während des
Nationalsozialismus
vor.
Das Gemeinschaftswerk
dreier
Vereine listet rund
180
Konzentrationslager, KZ-Nebenlager,
Straflager,
Gestapo-Keller, Zwangs-
und Kriegsgefangenenlager
auf, die
sich
in
dem
Gebiet unseres des
heutigen Bundeslandes
befunden haben.
Außenlager
Staßfurt 1Im September 1944 wurde ein Außenlager in Staßfurt unter dem Decknamen „Reh“ eingerichtet. Ziel war die unterirdische Verlagerung der Produktionsanlagen mehrerer örtlicher Firmen. Die bis zu 700 Häftlinge kamen überwiegend aus Frankreich. Durch die Zwangsarbeit in den Stollen verloren mindestens 94 Häftlinge ihr Leben. Im April und Mai 1945 trieb die SS die Gefangenen auf einen Todesmarsch bis nach Annaberg.
Bezeichnung
„Außenlager Staßfurt I/Neustaßfurt“, „Männeraußenlager Bauleitung
Neustaßfurt, Ingenieurbüro Schlempp“, Rüstungsprojekt „Reh“
Standort
Das Lager befand sich in der Nähe der Schachtanlage VI in Neustaßfurt,
zwischen Löderburg-Lust und Atzendorf, 30 Kilometer südlich von
Magdeburg.
Unternehmen
Die Häftlinge mussten für mehrere Auftraggeber Zwangsarbeit leisten:
Flugzeugwerke Ernst Heinkel AG, Kugellagerfabrik Fischer, BMW, KALAG
(Kabel- und Leitungs-AG).
Zwangsarbeit
Die Häftlinge mussten unter anderem für die unterirdische Verlagerung
der Produktionsanlagen der Ernst Heinkel AG arbeiten. In den Schächten
VI und VII mussten sie Stollen für eine unterirdische Produktionsanlage
der Firma KALAG (Kabel- und Leitungs-AG) herrichten. Die Bauplanung lag
beim Ingenieurbüro Schlempp.
Gegründet
13. September 1944
Aufgelöst
11. April 1945
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
700
Weitere Häftlinge wurden ab dem 28. Dezember 1944 in einem zweiten Lager
im Staßfurter Ortsteil Leopoldshall untergebracht (siehe den
entsprechenden Eintrag auf dieser Website). Durch die Zwangsarbeit in
den Stollen unter mörderischen Bedingungen verloren mindestens 94
Häftlinge ihr Leben, nach anderen Angaben könnten es sogar zwischen 300
und 380 Todesopfer gewesen sein. Etwa 40 Totenscheine wurden durch den
frei praktizierenden Arzt Gustav Reins aus Löderburg unterschrieben.
Unterbringung
Die Unterbringung erfolgte in Holzbaracken.
Heutige Situation
Vor Ort gibt es keinerlei Zeugnisse und Objekte. Heute befindet sich
dort ein Industriegelände mit Ablagerungen von chemischen Mitteln des
Sodawerkes Staßfurt. Am Löderburger Friedhof befindet sich ein
Gedenkstein, dort liegt ein unbekannter Häftling, der auf dem
Todesmarsch ums Leben kam. Es wird oft kolportiert, dass die am 6.
August 1945 über Hiroshima zur Explosion gebrachte Atombombe „Little
Boy“ Uran enthielt, das zumindest teilweise aus den etwa 1.100 Tonnen
Uranerz und Uranoxid stammte, das US-Amerikaner in der zweiten
Aprilhälfte 1945 in Staßfurt sichergestellt hatten. Das stimmt
wahrscheinlich nicht, denn für die US-Bombe kam diese Uran-Lieferung
wohl zu spät.
Todesmarschs aus dem KZ-Außenlager Neu-Staßfurt von Kurort Hartha
Richtung Röthenbach am 21. April 1945 Veröffentlicht:
18.04.2023 / Aktualisiert: 20.06.2023
Am frühen Morgen des 21. April mussten die Gefangenen aus dem
KZ-Außenlager Neu-Stassfurt ihren Weg ab Kurort Hartha fortsetzen und
wurden zunächst noch von Bauern des Ortes mit Fuhrwerken begleitet, wie
der Gutsbesitzer Arno Paul im September 1945 aussagte: „Ich selbst habe
am nächsten Morgen ein Geschirr gestellt und habe den Transport in
Richtung Röthenbach über Grillenburg-Klingenberg-Pretzschendorf
mitgemacht. Am nächsten Tage nach dem Eintreffen der Häftlinge wurden
diese früh 5 Uhr geweckt und bekamen eine Erbsensuppe. Um 6 Uhr wurde
abmarschiert. Soweit die Wagen, es mussten 12 Geschirre aus der näheren
Umgebung zum Weitertransport gestellt werden, nicht voll beladen waren,
wurden 25 Häftlinge mit aufgenommen. Ich selbst habe etliche Mann auf
meinen Wagen aufgenommen und gefahren.“1 Als erstes gelangte der Tross durch Grillenburg. Eine Zeitzeugin aus Spechtshausen, deren Vater in Grillenburg beim Forst arbeitete, erinnerte sich noch vage an den Durchzug und daran, dass auch russische Gefangene dabei waren.2 Eine Grillenburgerin schrieb 1955: „daß Ende April eine große Menge arme Menschen aus einem Konzentrationslager durchmarschierten resp. nur noch schleichen konnten. Einer wurde auf der Klingenberger Straße erschossen aufgefunden und dort eingescharrt, aber später in Klingenberg beigesetzt und dann noch abgeholt.“3
Die nachfolgenden Artikel beschreiben die Planung und Entwicklung der KZ Außenstelle in Neu-Staßfurt (Baumeister der Höllen Seite 2) und Ihre Aufarbeitung in der DDR und BRD. - Bundespräsident Lübke baute Hitlers Konzentrationslager aus Neues Deutschland vom 25.01.1966
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BUNDESPRÄSIDENT - KZ-PLÄNE Schön leserlich
Im Auftrag der Junkers-Werke richtete die SS Ende 1944 in Leopoldshall
bei Staßfurt ein Außenlager mit bis zu 163 Häftlingen ein. Die
Gefangenen mussten in der Flugzeugproduktion arbeiten, in Schacht- und
Werkkommandos sowie beim Lageraufbau. Mitte April 1945 trieb die SS die
Häftlinge auf einen Todesmarsch, der erst knapp einen Monat später in
Annaberg endete.
Bezeichnung
keine Informationen
Unternehmen
Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, Zweigwerk Leopoldshall
Zwangsarbeit
Die Häftlinge mussten in Tag- und Nachtschichten in der
Flugzeugproduktion arbeiten, in Schachtkommandos, Werkkommandos sowie
beim Lageraufbau.
Gegründet
28. Dezember 1944
Aufgelöst
11. April 1945
Das genaue Auflösungsdatum ist unbekannt, die letzte Erwähnung des
Außenlagers in den Quellen stammt vom 11. April 1945.
Häftlinge
Männerlager Maximale Anzahl der Häftlinge
163 Am 11. April trieb die SS die Häftlinge gemeinsam mit den Gefangenen aus dem Außenlager Staßfurt („Reh“) auf einen Todesmarsch in Richtung Tschechoslowakei. Nach Aussagen ehemaliger Häftlinge überlebten von ursprünglich 700 Häftlingen nur etwa 250 den Marsch, der erst am 8. Mai 1945 in Annaberg endete.
Heutige Situation
Die
Betriebsanlagen wurden nach Kriegsende demontiert. In einigen
Verwaltungsgebäuden befindet sich heute die Kommunale Berufsschule
Staßfurt.
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